Stellungsnahme im Leserforum der TA betreffendDer Black Friday ist nicht for FutureCopyright Raimondo Ballisti, 25. November 2019 |
Warum eigentlich diese Mischung von Deutsch und Englisch?
Es wäre sicher auch verstanden worden, wenn die Autrorin so betitelt hätte: "Black Friday is not for (our) Future" Titel meines Beitrages: "Die ewigen, falschen Anreizen" Unter der Rubrik "Meinungen" beschreibt Anke Fossgreen unter dem Titel "Der Black Friday ist nicht for Future" die negative Folgen des ungebremsten Konsums für die Umwelt, und demzufolge für die ganze Gesellschaft. Wie oft heutzutage trifft sie in ihrer Kritik viele richtige Punkte, aber leider auch sie bleibt bei der Beschreibung der Symptome und versucht sie sich nicht nach der Suche der tiefen Ursachen. Ohne gründliche und sachliche Untersuchung der Ursachen werden alle Gegenmassnahmen nur reine Symptombekämpfung bleiben, und somit werden die Probleme nie gelöst, höchstens verlagert. Es ist ähnlich wenn man Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen einnimmt, ohne aber die verursachenden Karies zu entfernen. Man sieht es heutzutage auf dem Beispiel der Plastik: es wird aufgerufen, auf Plastik zu verzichten, und dabei vergisst man wie Plastik nützlich sein kann, man denke nur an die Sauberkeit, anstatt sich mit dem Verhalten der Bevölkerung zu beschäftigen: wenn es weiterhin weggeworfen wird, dann ist es gleich, ob statt Plastik der nachfolgende Ersatz weggeworfen wird: das schlechte Resultat ist doch gleich. Also seien wir mal ehrlich und suchen wir die tiefe Gründe unserer Problemen: einer davon ist unseres Wirtschaftssystem, das auf stetigem Zuwachs gerichtet ist. Man braucht sicher keine Universitätsabschluss, um zu verstehen, dass dies auf langer Sicht nicht mehr möglich ist, und verehrende Folgen mit sich bringt. Wir wollen hier nicht diskutieren, ob es "richtig" oder "falsch" sei, ob es in der Vergangenheit gut für die Menschheit gewesen war oder nicht. Wir sollen uns nicht in ideologischen Kämpfen verlieren, sondern wir sollen uns einigen, dass es so nicht weitergehen kann, und dann mal diskutieren, was jetzt zu tun ist. Und dazu dürfen wir uns die Augen vor der zunehmenden Anzahl Erdbewohner nicht verschliessen, da dies auch ein grosses Problem darstellt. Überlässt man nämlich die Entscheidung für die zukünftige Investitionen nur an die geltende ökonomische Überlegungen, dann spielen falsche Anreize (der Ertrag, die Gewinnausschüttung) das ganze Verhalten der Unternehmer. Diese müssen sich in dem heutigen Umfeld ja bewähren. Also müssen wir diese Anreize neu formulieren, und ich meine: radikal verändern. Wir beobachten zum Beispiel wie die Autoindustrie sich schwer tut, für die Umwelt geeignete Fahrzeuge zu produzieren, aber dies vom Verhalten der Käufer nicht honoriert wird. Warum werden mehr SUV verkauft, wo drückt die Schuh? Meiner Meinung nach besteht hier ein zunehmend gesellschaftliches Problem: man sucht mehr Schutz, mehr Sicherheit vor der Zunahme von Verkehrsteilnehmer, die durch den Bevölkerungszuwachs bedingt wird. Mehr Blech um sich, mehr Gewicht, mehr Grösse vermitteln ein Sicherheitsgefühl, das heute wegen den entstehenden Klima, Migration ,Terrorismus und wirtschaftlichen Problemen, die auf dem Gemüt der Leuten auswirken, gesucht wird. Der Staat ist unfähig diese Gefühle zu mildern, und überlässt damit das Feld an die Marktkräfte, die eben die Gemüter durch eigennützige falsche Anreize besänftigen versuchen. Und überhaupt: unsere Gesellschaft ist übersät mit falschen Anreizen, die nur auf dem Vorteil einzelner ausgerichtet sind. i Um die heutigen Problemen gemeinsam lösen zu können, sollten wir uns von falschen, eigennützigen Anreizen wegkommen, und uns auf gesellschaftlich relevanten Verhaltensweisen verpflichten, d.h. weniger Egoismus und mehr Gemeinschaftssinn, falls wir das Leben für alle, mit Betonung auf "für alle", auf einem zufriedenstellenden Niveau halten wollen. |